Willkommen

TwinSpace

Revolution in der automobilen Softwareentwicklung durch Green-Coding und digitale Zwillinge –
Ökonomie und Ökologie im perfekten Einklang.

Förderaufruf

„GreenTech Innovationswettbewerb“
Digitale Technologien als Schlüssel für die ökologische
Transformation der Wirtschaft

Fördervolumen

3.966.000,77 €
in der Laufzeit: 01.05.2023 – 30.04.2026

Projektübersicht

Twinspace grafik DE

Traditionell wird die Ressourcenoptimierung nichtfunktionaler Eigenschaften von Software wie Laufzeit, Speicherbedarf und vor allem Energie in der Entwicklung vernachlässigt, da sich die Geschwindigkeit der Hardware ohnehin alle zwei Jahre verdoppelt. Damit räumt diese bahnbrechende Initiative nun auf und zielt darauf ab, (sicherheitsrelevante) Software für eingebettete Systeme im Hinblick auf den Ressourcenbedarf (z. B. CPU, GPU, Laufzeit) zu optimieren, indem die Anwendungsspezifikation auf einen Zwillingsraum (Black-Box-Shells) abgebildet wird, der die Vielzahl der Implementierungsmöglichkeiten von Komponenten im Designraum abstrahiert. Zu diesem Zweck wird ein automatisiertes Reverse Engineering von kompiliertem Code angestrebt. Dieser Code wird dann auf verschiedenen emulierten Hardwareplattformen (HW) simuliert und der Ressourcenbedarf wird gemessen. Sobald die geeignete HW-Plattform ausgewählt ist, wird der Code für die jeweilige HW-Plattform neu kompiliert. Durch die Abstraktion von konkreter funktionaler Software und die Einführung von Software-Zwillingen ist es möglich, Software-Komponenten in einem frühen Stadium auf realer oder virtueller Hardware zu analysieren und abzubilden. So kann das Optimierungsziel der Energieeinsparung von Anfang an in den Entwicklungsprozess einbezogen werden. Das Tolle daran ist: Durch Reverse Engineering entsteht keine Cyber-Gefahr, da nur nicht-funktionale Aspekte übertragen werden. Obwohl zunächst auf die Automobilindustrie fokussiert, hat TwinSpace das Potenzial, branchenübergreifend als Vorbild zu dienen und nachhaltige Spillover-Effekte in der gesamten Technologiebranche zu erzeugen. Mit TwinSpace steht uns eine Zukunft bevor, in der Digitalechnologie und Umweltverantwortung Hand in Hand gehen. Bleiben Sie informiert und vernetzt: LinkedIn

Motivation

Das TwinSpace-Projekt hat eine klare Motivation hinter sich, die in der traditionellen Softwareentwicklung vernachlässigt wurde. Bisher wurden nicht-funktionale Eigenschaften von Software, wie Laufzeit, Speicheranforderungen und vor allem Energieeffizienz, oft ignoriert, da die Hardware-Geschwindigkeit ohnehin alle zwei Jahre verdoppelt wird. Allerdings geht mit einer höhere Rechenleistung auch ein höherer Energieverbrauch einher. Doch angesichts der Nachhaltigkeitsprobleme in der Digitalisierung wurde die Notwendigkeit erkannt, Energieeffizienz und Ressourcenoptimierung von Software für eingebettete Systeme zu einem zentralen Ziel zu machen.

Statement zur Fördermaßname

Durch die Entwicklung ressourcenoptimierter und energieeffizienter Software für eingebettete Systeme wird das Projekt TwinSpace dazu beitragen, die wachsenden Herausforderungen der Nachhaltigkeit in der digitalen Technologie zu bewältigen und ökonomische und ökologische Aspekte zu optimieren. Mittels des entwickelten, erprobten und angewendeten Green-Coding Entwicklungswerkzeugs mit optimierten Ressourcen-Management soll die digitale Technologien für die Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz genutzt werden. Dabei müssen die eingesetzten digitalen Technologien selbst ressourceneffizient konzipiert sein, um die durch die Digitalisierung induzierten Ressourcenverbräuche zu minimieren.

Zielstellung

Das Projekt „TwinSpace“ zielt darauf ab, den Ressourcenverbrauch von digitalen Technologien zu reduzieren, den Energieverbrauch zu minimieren und den CO2-Ausstoß zu verringern. Dabei sollen Softwareprobleme durch die Abstraktion von konkreten Softwareimplementierungen mithilfe von virtuellen Software-Zwillingen adressiert und den Energiebedarfs von eingebetteter Software optimiert werden. Mit dieser Methode kann Energieeffizienz von Beginn an berücksichtigt werden und ermöglicht frühe Einschätzungen bezüglich Systemanforderungen, die wiederum als Basis für umfassende Optimierungen dienen.

Erwarteter Impact

Durch dieses Vorhaben wird die Softwareentwicklung revolutioniert in dem ökologischer und ökonomischer Nutzen der digitalen Technologie in die Breite getragen wird. Der Standtort Deutschland profitiert von den Ergebnissen, da er seinen Stand in Wissenschaft und Technik bezüglich eingebetteter Software im Automobilbereich erweitern wird und auch in andere Branchen und Anwendungsfelder getragen werden kann. Demnach wird die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Technologiestandort gestärkt.

Angestrebte Ergebnisse

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die Vorteile digitaler Technologien hinsichtlich ihrer ökonomischen und ökologischen Potenziale zu maximieren.

  • Entwicklung des Green-Coding-Entwicklungswerkzeugs „TwinSpace“ für effizientere und energiesparende Softwareentwicklung.
  • Erprobung und Anwendung der Entwicklungen in der Automobilindustrie und später in weiteren Branchen.
  • Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes durch effizientere Software und Hardware.
  • Bereitstellung einer Methodik und Software für Entwickler von eingebetteten Systemen, um den Ressourcenbedarf frühzeitig zu analysieren und die passende Hardware-Plattform auszuwählen.

Vision

Die übergeordnete Version ist es, eine Welt zu schaffen, in der technologischer Fortschritt und Umweltschutz Hand in Hand gehen. Software, die bewusst und effizient entwickelt wird, kann erhebliche Energie- und Kosteneinsparungen ermöglichen. Mit neuen Ansätzen wie „Green Coding-Mechansimen“ und „Digitale Zwillinge“ wird eine tiefgreifende Veränderung in der Art und Weise angestrebt, wie Software für eingebettete Systeme entwickelt wird. Dies könnte die Branche nachhaltig beeinflussen und als Vorbild für andere Branchen und globale Anwendungen dienen.

Konsortium

twinspace konsortium

Im Rahmen dieses Projektes arbeiten insgesamt 8 Partner und 3 assoziierte Unternehmen eng zusammen. Die Forschung und Entwicklung sowohl von der Universität Rostock, Universität zu Lübeck und Universität Augsburg durchgeführt, als auch durch die beiden Unternehmen emmtrix und AbsInt. Zudem tragen die Lösungsanbieter e:fs, TENSOR, NXP (assoziiert) und SYSGO (assoziiert) maßgeblich zur Entwicklung der Projektergebnisse bei. Cariad fungiert als Anwendungspartner, der die Verwertung in Richtung der Automobilindustrie sicherstellt und die TU Clausthal beauftragt die Ergebnisse zu erproben.

Blog

CI/CD trifft Embedded Automotive Development

In der modernen Softwareentwicklung sind Continuous-Integration- und Continuous-Deployment-(CI/CD-)Pipelines unverzichtbar, um Codequalität sicherzustellen und Entwicklungszyklen zu beschleunigen. In der Embedded-Programmierung – insbesondere im Automotive-Bereich – gestaltet sich die Umsetzung dieser Prinzipien jedoch schwierig, da Hardwareabhängigkeiten und eingeschränkte Laufzeitumgebungen besondere Anforderungen stellen.
Das Forschungsprojekt TwinSpace setzt genau hier an: Es integriert CI-Praktiken in den Entwicklungsprozess eingebetteter Systeme und ermöglicht automatisierte Leistungsanalysen bereits in frühen Entwicklungsphasen – noch bevor ausführbarer Code vorliegt. Durch die automatisierte Messung von Laufzeitparametern und die Bereitstellung hardwarebezogener Einblicke fördert TwinSpace eine datengetriebene Hardwareauswahl und macht Leistungsengpässe frühzeitig sichtbar.
Damit leistet TwinSpace einen wichtigen Beitrag zur Transformation klassischer Embedded-Entwicklung hin zu einer modernen, effizienten und transparenten Softwareentwicklung für eingebettete Systeme.

Validierung beschleunigen mit Digitalen Zwillingen

Automotive-Software folgt weiterhin langen V-Modell-Zyklen, bei denen zentrale Designentscheidungen erst spät validiert werden. Das führt zu langsamen Feedbackschleifen und teurer Nacharbeit. Rapid Prototyping verkürzt diesen Zyklus, indem Algorithmen und Lastverhalten frühzeitig evaluiert werden – idealerweise über mehrere Zielplattformen hinweg. Das vorgeschlagene „TwinSpace“ ermöglicht dies über digitale Zwillinge, die mit einer Load Profile Description Language (LPDL) beschrieben werden. Damit können Teams Komponenten virtualisieren und realistische Ausführungsprofile testen, ohne ein vollständiges System zu integrieren. Plattformoptionen lassen sich so einfacher vergleichen, Performance-Auswirkungen bewerten und Ressourcen von Beginn an optimieren. TwinSpace ist prozessunabhängig, schließt aber im V-Modell gezielt die Lücke zwischen linker und rechter Seite. Ergebnis: frühere Validierung, plattformunabhängiges virtuelles Prototyping und höhere Sicherheit – mehr Agilität in ansonsten starren Entwicklungsrahmen.

Komplex, aber nicht kompliziert: TwinSpace auf der Systemebene

Um die nichtfunktionalen Charakteristiken von Softwaresystemen bewerten zu können, müssen die einzelnen Softwarekomponenten in ein Gesamtsystem integriert werden. Dies geht im TwinSpace-Universum vergleichsweise einfach – die Zwillinge sind funktional unabhängig voneinander und liegen als integrierbare C-Codes vor. Um dem Originalsystem nahe genug zu kommen, müssen allerdings die OS- und Middleware-Schichten nachgebaut werden.

Die Zweite Dimension von TwinSpace: Was sind virtuelle Prototypen, und warum sind sie wichtig?

Software-Zwillinge ermöglichen die Integration neuer Softwarekomponenten selbst in Entwicklungsphasen in denen sowohl Vertraulichkeit als auch Flexibilität erforderlich ist. Ihre Effektivität hängt im besonderen Maße von ihrer Fähigkeit ab den Ressourcenverbrauch des Originalsystems abzubilden. Die genaue Nachahmung des Zeitverhaltens von Instruktionen, Speicherzugriffsmustern und Aufgabenplanung ist keine triviale Angelegenheit.

Projektpartner

Assoziierte Partner

Ermöglicht durch

Kontakt

Dr.-Ludwig-Kraus-Str. 6, 

85080 Gaimersheim

Deutschland

Manuel Schmidt (CIT)

Administrativer Projektleiter

Dr.-Ing. Konrad Häublein (E:FS)

Technischer Projektleiter